Heinrich Jacoby (1) formulierte, dass Musik mehr ist als ein schönes Kunstobjekt. Musik ist menschliche Handlung, in der sich jeder zeigen und ausdrücken kann gemeinsam mit anderen. Der Mensch als soziales Wesen braucht ein Gegenüber, um sich in der gemeinsamen Begegnung zu entwickeln. So ist es sinnvoll in der Dyade oder Gruppe ins musikalische Tun zu kommen. Das schafft ein gemeinsames Erlebnis, in dem sich der Einzelne zeigen, probieren und reifen kann. Die Beschäftigung mit Musik ist zu dem eine musisch-kulturelle Lebensbereicherung.
Musiktherapie
Musiktherapie ist menschliche Begegnung mit musikalischen Mitteln. Das gemeinsame Tun macht die Begegnung unabhängig von Sprache und Intellekt. Durch Begleitung, Schutz und (soweit möglich) Reflexion, kann die Musiktherapie Menschen helfen, sich in ihrer Ausdrucks-, Wahrnehmungs- und auch Beziehungsfähigkeit zu erkennen und in lustvoller Weise zu entwickeln. Wir begleiten insbesondere:
- Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen und Behinderungen (geistig, körperlich, sozial, emotional)
- Menschen in Pflegeeinrichtungen
- Jugendliche und Erwachsene
Musikalische Elementarerziehung (MEE)
In der Musikalischen Elementarerziehung ist das gemeinsame musikalische Tun in der Gruppe der Erfahrungsraum, in dem sich jeder erproben kann in seiner Beziehung zu sich und andern, seinen Bedürfnissen nach Selbstdarstellung, Integration und Kommunikation und anderen Kriterien das Zusammenseins und auch Abgrenzens. Anliegen der MEE ist die Persönlichkeitsentwicklung mit verbalen und nonverbalen musikalischen Mitteln für Menschen allen Alters und Lebenssituationen. Wir arbeiten aktuell mit
- Kindern in Tageseinrichtungen
- Erziehern im Rahmen einer Weiterbildung
In der Musiktherapie und Musikalischen Elementarerziehung werden als Handlungsmittel die Instrumentalimprovisation, Singen, Tanz und Bewegung, Malen und auch die Rezeption von Musik als Wahrnehmungstraining genutzt.
(1) Heinrich Jacoby, * 3. April 1889 in Frankfurt am Main; † 25. November 1964 in Zürich